Weg zu den Coyote Buttes North

Coyote Buttes North liegen fernab der Zivilisation. Selbst wenn man erfolgreich an der Wave Lottery teilgenommen und eines der begehrten Permits ergattern konnte, ist der Weg zu diesem atemberaubenden Stück Erdoberfläche nicht ganz einfach. Doch das Abenteuer lohnt sich. Die Anfahrt bis zum Trailhead und die anschließende Wanderung sind bereits für sich genommen ein Erlebnis
 

Anfahrt zum Trailhead

 

Die beste Option, zu den Coyoute Buttes North zu gelangen, ist die Wanderung vom Wirepass Trailhead aus. Dieser befindet sich an der House Rock Road, einer unbefestigten Straße, die die U.S. Highways 89 und 89A miteinander verbindet.

Von Kanab, UT oder Page, AZ aus fährt man auf U.S. 89 bis zum Abzweig der House Rock Road, der sich in einer langgestreckten Kurve zwischen den Meilenmarkern 25 und 26 befindet. Von beiden Städten aus dauert die Fahrt bis hierher etwa eine halbe Stunde.

Die House Rock Road ist unbefestigt und mit einem Feldweg vergleichbar, kann jedoch in der Regel von normalen Autos befahren werden. Schäden an der Strecke werden gelegentlich ausgebessert, jedoch sollte man entsprechend vorsichtig fahren. Die Straße besteht teilweise aus Lehm und führt durch mehrere Washs. Sie ist bei Nässe daher selbst für geländetaugliche Fahrzeuge unpassierbar. Das größte Hindernis auf der Route ist der Buckskin Wash. Die Senke, durch die häufig Wasser fließt, muss schnell genug durchquert werden, um nicht steckenzubleiben, aber langsam genug, um nirgends aufzusetzen.

Vom Highway 89 sind es 8,4 Meilen (13,5 km) bis zum Parkplatz am Wirepass Trailhead. Der großzügige, unbefestigte Parkplatz bietet zahlreiche Stellflächen und eine Toilette.

Wanderweg zu den Coyote Buttes North

 

Bevor es schließlich auf Schusters Rappen losgeht, trägt man sich in das Register am Trailhead ein. Nicht vergessen: Nach der Rückkehr muss man dies erneut in dem Register vermerken. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass niemand verlorengeht.

Dann folgt man dem Wirepass Wash auf demselben Trail, über den man zum Buckskin Gulch gelangt. Nach rund 900 Metern befindet sich rechterhand ein Schild, das den Beginn der Coyoute Buttes North Permit Area vermerkt. An dieser Stelle hält man sich rechts und folgt dem gut sichtbaren Pfad aus dem Wash heraus. Von nun an führt der sandige Trail zwischen Salbeibüschen hindurch, bis man nach einem Kilometer zu einem weiteren Wash gelangt.

Wave Trail

Gleich nach dem Wash gilt es etwas über den hier beginnenden Sandstein zu klettern und den Rock Staircase Pass zu erklimmen. Der Höhenunterschied beträgt etwa 20 Meter. Oben angekommen, sollte man eines der wenigen Schilder in der Region sehen, die den Weg weisen. Von hier aus geht es immer in südlicher Richtung über den leicht nach Osten hin abschüssigen Slickrock. In diesem Bereich kann man leicht von der kürzesten Route abkommen, indem man unwillkürlich dem Gefälle folgt und sich auf diese Weise allmählich ostwärts bewegt. Um das zu vermeiden, sollte man sich möglichst nach rechts orientieren und Ausschau nach einer charakteristischen Landmarke namens Twin Buttes halten. Diese zwei kegelförmigen Felsen kann man nicht verfehlen. Von dem steilen Anstieg bis Twin Buttes beträgt die Distanz etwa einen halben Kilometer.

Hat man Twin Buttes passiert, orientiert man sich an einer deutlich in der Ferne sichtbaren Felsspalte. Diese ist das Ziel der Wanderung, denn genau dort befindet sich Eingang zur Wave. Bis dorthin ist es allerdings noch ein gutes Stück Weg. Von den Twin Buttes geht es auf etwa 1,5 Kilometern über den blanken Fels stetig leicht bergab, bis man einen weiteren Wash durchquert. Hier überschreitet man die Grenzlinie zwischen Utah und Arizona. Bis zur Wave sind es nun nur noch etwa 400 Meter. 400 Meter, die es durchaus in sich haben.

Von dem prägnanten Spalt im Fels direkt vor Augen trennt einen lediglich eine recht steile Sanddüne. Den in der Regel gut erkennbaren Trail zu erklimmen, ist der wohl anstrengendste Part der Wanderung, aber auch keine übermäßige Herausforderung. Oben angekommen, sind es nur noch ein paar Meter, bis sich die Wave in ihrer unbeschreiblichen Schönheit auftut.

Die Distanz vom Trailhead bis zur Wave beträgt insgesamt knapp drei Meilen bzw. etwas unter fünf Kilometern. Da es keinen offiziellen Trail gibt und jeder seinen eigenen Weg finden muss, sind Abweichungen möglich. Realistisch ist daher eine tatsächliche Entfernung von fünf bis sechs Kilometern.

In den Coyote Buttes North gibt es jenseits der Wave erstaunliche Formationen zu entdecken. Bei der Erkundung wird man wahrscheinlich eine beträchtliche Strecke zurücklegen. Bei Abstechern zum Boneyard, Sand Cove oder der Second Wave kommt einiges zusammen. Der sichere Aufstieg zu den höher gelegenen Attraktionen wie Melody Arch, Alcove oder Top Rock Arch bringt ebenfalls einen nicht unerheblichen Fußmarsch mit sich. All dies gilt es bei der Planung der eigenen Kraftreserven zu berücksichtigen. Ist doch am Tagesende noch mit dem Rückweg eine letzte Herausforderung zu bewältigen.

Rückweg zum Trailhead

 

Der Rückweg erfolgt auf derselben Route wie der Hinweg. Für die erneuten knapp fünf Kilometer sollte man jetzt mindestens 1,5 Stunden einplanen, da es überwiegend leicht bergauf geht und man nach der langen und kräftezehrenden Entdeckungstour nicht mehr so fit ist.

Die größte Herausforderung ist es, die Stelle am Rock Staircase Pass zu finden, an der man auf dem Hinweg aus dem Wash heraus über den blanken Fels emporklettern musste. Denn genau diesen Ort muss man erreichen, um den sandigen Trail durch das Salbeifeld ausmachen zu können. Vor allem, wenn es bereits dunkel wird, ist es sehr schwierig, den richtigen Weg zu finden.

Es wird von vielen Wanderern berichtet, die auf dem Rückweg die Orientierung zumindest zeitweise verloren haben. Ein guter Anhaltspunkt für den richtigen Weg ist der markante Bergrücken am nördlichen Horizont, den man immer vor Augen haben muss. Bewegt man sich auf diesen zu, erreicht man früher oder später den Wirepass, über den man zum Parkplatz an der House Rock Road gelangt.

Ist übrigens der ungünstigste Fall eingetreten, dass man sich in der Dunkelheit verirrt hat, empfehlen die Ranger der Parkverwaltung Folgendes: Nicht weiterlaufen, sondern den Anbruch des nächsten Tages abwarten. In dem unwegsamen Gelände wäre die Gefahr groß, sich im Dunkeln zu verletzen und Kraftreserven aufzubrauchen. Bei Tageslicht fällt die Orientierung wesentlich leichter. Der Fall einer solch unfreiwilligen Übernachtung ist natürlich von dem Übernachtungsverbot in der Permit Area der Coyote Buttes ausgenommen.

 

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