10 Top-Highlights am Grand Canyon

Der Grand Canyon ist eine der faszinierendsten Naturlandschaften Nordamerikas und eine der Attraktionen in des USA schlechthin. Für Besucher erschlossen sind im gleichnamigen Nationalpark der South Rim und der North Rim und außerhalb der Parkgrenzen außerdem der so genannte West Rim (Grand Canyon West). Das Areal ist unermesslich groß; allein der Nationalpark bringt es auf mehr als 4.900 Quadratkilometer Fläche. Ein Gebiet, in dem es so unendlich viel zu entdecken und erleben gibt.

Dieser Artikel stellt zehn Grand Canyon Highlights bzw. Erlebnisse vor, die man auf keinen Fall verpasst haben sollte.

 

1. Besucherzentrum und Mather Point


Das Besucherzentrum des Nationalparks befindet sich unweit der Haupt-Parkplätze und ist die erste Anlaufstelle, möchte man sich über den Park und seine vielen Möglichkeiten informieren. Ausstellungen geben einen Überblick über die Geschichte des einmaligen Canyons, und die Mitarbeiter beantworten geduldig Fragen, die sie gefühlt zum millionsten Male hören. Ihre Tipps, wie man das meiste aus seinem Besuch machen kann, nimmt man gern entgegen. Unter den Vorschlägen ist garantiert der Mather Point.

Dieser Aussichtspunkt ist einer der meistbesuchten Orte am South Rim. Und zwar nicht nur, weil der Blick von hier wirklich umwerfend ist. Der Overlook ist auch einer der am leichtesten erreichbaren. Wie eine Halbinsel ragt der Main Overlook in den Canyon hervor und ermöglicht ein 300 Grad weites Panorama, das seinesgleichen sucht. Vor allem zum Sonnenaufgang ist es hier unbeschreiblich. Allerdings hat die Popularität ihren Preis. Die Aussicht gilt es mit einer riesigen Schar an Besuchern aus aller Welt zu teilen. Mitunter fällt es schwer, einen guten Standort für ein Erinnerungsfoto zu finden.

Mather Point eines der Grand Canyon Highlights

 

2. Rim Trail


Zu beiden Seiten des Mather Point verläuft der Rim Trail entlang der Abbruchkante des South Rim. Auf praktisch seiner ganzen Länge begleiten einen Panoramen des Grand Canyon wie aus dem Bilderbuch. Möchte man ihn vollständig entlangwandern, kommt einiges zusammen. Der Trail ist vom westlichen bis zum östlichen Ende 13 Meilen (21 Kilometer) lang. Aber wenigstens ein mehr oder weniger kurzes Stück sollte man sich gönnen, zum Beispiel vom Mather Point bis zum Grand Canyon Village. Entlang des Wegs befindet sich das Yavapai Museum of Geology und daran anschließend der Trail of Time, wo die Entstehungsgeschichte der Schlucht visualisiert ist. Damit kann man auf dem Rim Trail nicht nur die Aussicht genießen, sondern auch seinen Horizont erweitern.

Weniger los ist auf dem westlichen Abschnitt entlang der Hermit Road. Die dortigen neun Aussichtspunkte versprechen Dramatik pur. Dank der Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen in die Busse des Grand Canyon Shuttle lässt sich die Wanderstrecke dort zudem wunderbar variieren.

 

3. South Kaibab Trail


Apropos Horizont erweitern. Wo besser ginge dies, als auf dem South Kaibab Trail. Als einer von zwei Wanderwegen, die vom South Rim in den Canyon hinabführen, ist der South Kaibab die erste Wahl, wenn es darum geht, auf möglichst kurzer Distanz einiges vom Inneren der Schlucht zu sehen und zu spüren. Allzu weit gehen sollte man aber nicht, jedenfalls wenn man noch mehr am gleichen Tag erleben möchte, ohne zu erschöpft dafür zu sein. Der Ooh-Aah-Punkt ist ein guter Ort zum Bestaunen der Pracht, bevor es wieder steil bergauf zum Rand der Schlucht geht.

Wer mehr Zeit und auch die nötige Kondition hat, sollte sich unbedingt weiter in den Canyon hineinwagen. Die Tour hinab und erst recht wieder der Rückweg sind eine Herausforderung, aber auch ein mentaler Gewinn. Weiter als bis zum Skeleton Point sollte aber nur gehen, wer eine Nacht im Canyon verbringt. Der Nationalpark rät davon ab, Ab- und Aufstieg am gleichen Tag zu absolvieren.

 

4. Desert View Drive


Der Desert View Drive folgt dem Rand des Canyons in östlicher Richtung und verbindet dabei dramatische Aussichtspunkte. Im Gegensatz zur  Hermits Road, die die meiste Zeit des Jahres für Individualverkehr gesperrt ist, gibt es hier keine Beschränkungen, so dass man die Overlooks einfach im eigenen Fahrzeug ansteuern kann. Bequemer kommt man nicht an die unvergleichlichen Aussichten. Von den Overlooks sind Lipan Point und Grandview Point vermutlich die spektakulärsten, wobei die Beurteilung letztlich im Auge des Betrachters liegt. Ein Stopp lohnt sich unbestritten an jedem dieser Orte. So auch am Navajo Point, von dem man in östlicher Richtung den Desert View Watchtower an der Abbruchkante ausmachen kann.

 

5. Desert View Watchtower


Zweifellos ein architektonisches Highlight ist der Desert View Watchtower am östlichen Eingang des Nationalparks.  Sein altertümliches Aussehen, das an einen Wachturm der Ureinwohner erinnert, kommt nicht von ungefähr, sondern ist gewollt. Die Architektin Mary Colter, deren Plänen der 1932 erbaute Turm entstammt, wollte damit an die indianische Tradition erinnern. Auch im Inneren ist das Bauwerk mit entsprechenden authentischen Motiven verziert. Wenngleich der Ausblick auf und in den Grand Canyon von diesem Ort abermals spektakulär ist, lässt sich das Erlebnis von der Aussichtsplattform in mehr als 20 Metern Höhe nochmals übertreffen.

 

6. Grand Canyon Village


Wer Lust bekommen hat, mehr von der eigenwilligen Architektur Mary Colters zu sehen, wird im Grand Canyon Village fündig. Dort befinden sich mit dem Lookout Studio und dem Hopi House zwei weitere Bauwerke nach Plänen der bekannten Architektin. Darüber hinaus gibt es weitere Gebäude aus der Anfangszeit des Nationalparks zu sehen. Sie passen sich nicht nur in die Umgebung ein, sondern sind weitgehend in ihrem Ursprungszustand erhalten und stehen unter Denkmalschutz. So kann man im Bahnhofsgebäude oder dem El Tovar Hotel auf den Spuren der Vergangenheit spazieren.

 

7. Sonnenuntergang am Mohave Point


Zu den unvergleichlichen Erlebnissen am Grand Canyon gehört zweifellos ein Sonnenuntergang. Besonders eindrucksstark lässt sich das tägliche Naturschauspiel vom Mohave Point aus verfolgen. Von hier und dem benachbarten Pima Point lässt sich der Colorado River in der Tiefe am besten einsehen. Im Abendlicht scheint das Wasser mitunter zu glühen und erinnert dann an einen Strom flüssigen Goldes.

Die Overlooks befinden sich westlich vom Village an der Hermits Road und sind die meiste Zeit des Jahres nur mit dem Shuttle-Bus zu erreichen. Alternativ geht es auch zu Fuß über den Rim Trail.

 

8. Wildbeobachtung


Auch wenn die für Besucher erschlossenen Gebiete fest in menschlicher Hand sind, es gibt sie: Begegnungen mit wilden Tieren, die die Schlucht und ihre Umgebung ihr Zuhause nennen und Vorrang vor den zweibeinigen Gästen haben. Dickhornschafen und Berglöwen sowie Elche sind gar nicht mal so selten. Am North Rim trifft man mitunter auf frei lebende Bisons.

 

9. Fahrt mit der Grand Canyon Railway


Zweifellos ein spannendes Abenteuer ist es, den South Rim im Zug zu erreichen. Rund 200.000 Gäste kommen alljährlich mit der Grand Canyon Railway, die seit dem 1901 Besucher von Williams in gut zwei Stunden zum Grand Canyon transportiert und nostalgische Gefühle aufkommen lässt. Der Grand Canyon ist übrigens der einzige Nationalpark in den USA mit einem Eisenbahnanschluss. Die Anreise auf diese Art ist kein billiges Vergnügen, und auch am South Rim steht nur begrenzt Zeit zur Verfügung bis der Zug wieder zurück nach Williams rollt. Doch ein nicht alltägliches Erlebnis ist dieser Trip allemal.

 

10. Flug über den Grand Canyon


Toppen lässt sich die Zugfahrt nur noch mit einem Flug über den Grand Canyon und die angrenzenden Areale. Einen besseren Überblick über die Weite und Tiefe der Schlucht als vom Helikopter oder wahlweise einem Kleinflugzeug gibt es nicht. Das Erlebnis aus luftiger Höhe ist im wahrsten Sinne des Wortes eines der Grand Canyon Highlights schlechthin. Für das vergleichsweise kurze Abenteuer werden dementsprechend stattliche Preise aufgerufen. Doch die Erinnerungen, die man hiervon mitnimmt, sind letztlich unbezahlbar.

 

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