Reittouren

Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, die Schönheit und Einzigart des Grand Canyon vom Rücken eines vierbeinigen Begleiters aus zu entdecken. Die Touren versprechen das ultimative Abenteuer, sind aber nichts für den kleinen Geldbeutel. Doch dafür nimmt man Erinnerungen mit, die die ohnehin schon unvergleichlichen Eindrücke nochmals toppen.

Angeboten werden verschiedene Ausflüge, sowohl entlang der Abbruchkante am South Rim als auch Reittouren vom South Rim in den Grand Canon hinab. Statt auf Pferde setzt man hier dabei seit jeher auf Maultiere, eine Kreuzung aus Pferd und Esel. Die Tiere sind berühmt für ihre Genügsamkeit und Robustheit, ein gutmütiges Wesen und eine einzigartige Trittsicherheit. Seit dem allerersten Mule Ride im Jahr 1887 haben sich im Ganzen bereits mehrere Hunderttausend Besucher der grandiosen Schlucht für dieses Erlebnis entschieden.

Atemberaubende Ausblicke verheißt bereits das preiswerteste Abenteuer, ein zweistündiger Ritt auf dem östlichen Teil des Rim Trails. Doch richtig spektakulär geht es auf den Touren zu, die hinab in die Schlucht führen, darunter etwa ein Tagesausflug auf dem Bright Angel Trail bis zu den Havasupai Gardens und zurück. Die ultimative Erfahrung versprechen zwei- und dreitägige Ausritte hinunter in die innere Schlucht. Jenseits des rauschenden Colorado River gehören eine bzw. zwei Übernachtungen auf der Phantom Ranch zum Programm. Im Gegensatz zu Wanderern, die diese rustikale Herberge im Herzen des Grand Canyon ebenfalls zu schätzen wissen, erwartet Teilnehmer der Reittouren auf dem Weg zurück ein weitaus bequemerer Aufstieg.

Das dürfte der Hauptgrund sein, warum die berittene Tour oft als der bequemste Weg in den Canyon und zurück umschrieben wird. Doch davon sollten sich Abenteurer nicht täuschen lassen. Ein Mule Ride ist ebenfalls eine Herausforderung und verlangt von den Teilnehmern eine gute körperliche Verfassung und unterwegs volle Konzentration. Den Anweisungen der Wrangler, die die Touren begleiten, ist unbedingt Folge zu leisten. Letztlich ist das Verhalten selbst der nervenstarken Maultiere nicht immer vorhersehbar und wird von anderen Wanderern, herabfallenden Steinen oder anderen Faktoren beeinflusst. Doch dank langjähriger Erfahrung und strenger Regeln sind Zwischenfälle äußerst selten.

Große Sorge braucht also niemand zu haben, zumal die Statistik belegt, dass der Ausflug zur Phantom Ranch im Sattel sicherer ist als die Tour zu Fuß.

Auch Besucher des North Rim können die dortige Schönheit der Landschaft vom Sattel aus auf sich einwirken lassen. Dort gibt es während der Saison drei Optionen – einen einstündigen Ausritt an der Abbruchkante und zwei jeweils dreistündige Touren zum Uncle Jim’s Point auf dem Ken Patrick Trail bzw. zum Supai Tunnel auf dem North Kaibab Trail.