Bright Angel Trail

Der Bright Angel Trail ist bis voraussichtlich Mitte April 2024 wegen Bauarbeiten gesperrt. Die erste halbe Meile vom Trailhead aus bleibt für Wanderer geöffnet.

Der Bright Angel Trail führt vom Grand Canyon Village aus hinab in die Schlucht des Grand Canyon. Er bietet neben dem South Kaibab Trail die einzige Möglichkeit, den Colorado River vom South Rim aus zu erreichen. Der Weg beginnt direkt neben der Bright Angel Lodge und ist außerordentlich beliebt. Unterteilt in verschiedene Etappen, können Wanderer so weit gehen, wie es ihr zeitliches Budget und ihre Kondition zulassen.

Der Trail ist außerordentlich anstrengend. Je weiter und somit auch tiefer man in den Grand Canyon gelangt, desto kräftezehrender wird dann natürlich der Rückweg. Wanderer sind gut beraten, sich dabei realistisch einzuschätzen und nicht von den atemberaubenden Blicken in die Jahrmillionen von Erdgeschichte, die sich hier so eindrucksvoll offenbaren, verleiten zu lassen, immer weiter zu gehen. Wobei das durchaus verlockend ist, zumal der Abstieg fast wie von selbst gelingt und man beinahe nicht merkt, wie schnell man in die Tiefe vordringt.

 

Im Zickzack in die Tiefe

Im Zickzack meistert man die scheinbar nicht enden wollenden Serpentinen, die sich an die schroffen Felswände schmiegen, auf den ersten vier Meilen (6,4 km). Hier überwindet der Trail bereits einen Großteil des Höhenunterschiedes. In 1,5 Meilen (2,4 km) und drei Meilen (4,9 km) Entfernung vom Trailhead befinden sich jeweils Schutzhütten. Dort kann man rasten und findet im Sommer auch Trinkwasser vor (falls die Wasserleitung funktionstüchtig ist).

Nach 4,5 Meilen (7,3 km) erreicht der Weg Havasupai Gardens (vormals bekannt als Indian Garden), eine erfrischende Oase, die schon die Ureinwohner zu schätzen wussten. Angesichts beständig vorkommenden Wassers grünt es hier üppig; es ist ein richtiges kleines Paradies inmitten der kargen Wüstenlandschaft. Dies ist auch der empfohlene Ort, sich zu stärken, Wasservorräte aufzufüllen und den Rückweg anzutreten. Bis hinauf zum South Rim sind immerhin stattliche 920 Höhenmeter zu überwinden.

Von den Havasupai Gardens bietet sich noch ein Abstecher zum Plateau Point an. Der Weg dorthin ist recht flach, so dass die 1,5 Meilen (2,4 km) bis zum Plateau Point sich ebenso gut zurücklegen lassen wie der Rückweg. Alternativ geht es direkt weiter in Richtung Colorado River. Wer über die Havasupai Gardens bzw. die Tour zum Plateau Point hinaus in die Schlucht hinabwandern möchte, sollte unbedingt eine Übernachtung in Betracht ziehen.

Hierfür steht die Phantom Ranch im Bright Angel Canyon bereit, die jedoch meist lange im Voraus ausgebucht ist. Oder man schlägt ein Nachtlager im Backcountry auf, was ohne ein Backcountry Permit allerdings nicht erlaubt ist. Von der Wanderung zum Fluss und dem anschließenden Aufstieg am selben Tag rät der National Park Service ausdrücklich ab. Für geübten und gut vorbereitete Wanderer ist dies allerdings machbar.

 

Durch den Korkenzieher des Teufels zum Fluss

Wer das Abenteuer wagt, weiter in die Tiefen des Grand Canyon vorzudringen, trifft bald auf den Tonto Trail, der nach Osten abzweigt. Er folgt dem verhältnismäßig ebenen Tonto Plateau und trifft nach gut vier Meilen (6,4 km) am Tipoff auf den South Kaibab Trail. Die Tour samt Aufstieg aus dem Canyon würde einen guten Loop abgeben. Doch die Fortsetzung des Weges hin zum Colorado River erfolgt durch die recht flache Schlucht des Garden Creek, um sich dann in steilen Switchbacks dem Pipe Pipe Creek zuzuwenden. Dies ist die steilste Passage im weiteren Verlauf des Trails und heißt bezeichnenderweise Devil’s Corkscrew (Korkenzieher des Teufels). Durch den Pipe Creek verläuft der Trail dann wiederum flach. Gesäumt von Bäumen und beachtlichen Felswänden, wendet er sich dem Pipe Creek Rest House zu.

Unmittelbar darauf öffnet sich die Schlucht und gibt den Blick auf die Fluten des Colorado River frei, die je nach Jahreszeit schlammig-braun oder smaragdgrün erscheinen. Hier zweigt der Bright Angel Trail nach rechts ab (geradeaus geht es zum Ufer). Er folgt für 1,2 Meilen (1,9 km) dem Colorado River bis zur Bright Angel Trail Bridge, einer stattlichen Hängebrücke, über die der Fluss gequert wird. Die schmale Metallkonstruktion mit Sicht nach unten auf die mitunter tosenden Fluten ist nichts für schwache Nerven. Wobei man vermutlich so erledigt von der Tour ist, dass einem dies eher gleichgültig ist. Von der Brücke sind es dann noch einmal 0,8 nicht enden wollende Meilen (1,3 km) bis zur rettenden Phantom Ranch, wo man trinken kann und Snacks und andere Kleinigkeiten erhältlich sind.

Bright Angel Trail Info

Trailhead: Der Trailhead befindet sich westlich der Bright Angel Lodge in Höhe der Transfer-Haltestelle der Red Route des Grand Canyon Shuttle.
Länge: 19,1 Meilen (31 Kilometer)
Höhenunterschied: 1.320 Meter
Zeitbedarf: Abhängig von der gewählten Wanderstrecke
Schwierigkeitsgrad: Anstrengend

 

Bright Angel Trail Etappen


(Entfernungangaben beziehen sich auf Hin- und Rückweg)

Mile-and-a-half Resthouse
3,1 Meilen (4,9 km), 345 Meter Höhenunterschied

Three Mile Resthouse
6,1 Meilen (9,8 km), 645 Meter Höhenunterschied

Havasupai Gardens
9 Meilen (14,4 km), 920 Meter Höhenunterschied

River Resthouse
15,2 Meilen (24,5 km), 1.340 Meter Höhenunterschied

Phantom Ranch
19,2 Meilen (31 km), 1.320 Meter Höhenunterschied

 

Bright Angel Trail Hinweise


Der Trail ist sehr anstrengend. An einem Tag sollte man möglichst nicht weiter wandern als bis zu den Havasupai Gardens oder ggf. noch zum Plateau Point (hin und zurück insgesamt zwölf Meilen bzw. 19 km).

Entlang des Trails gibt es von Mai bis September Wasserstellen. Das Vorhandensein von Trinkwasser ist jedoch nicht garantiert. An den Havasupai Gardens steht ganzjährig Wasser zur Verfügung. Wanderer sollten trotzdem unbedingt ausreichend zu Trinken sowie Essen mitnehmen.

Der Trail wird auch von Eseln genutzt, welche Vorrang haben.

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