Arizona Hot Spring

Die zerklüfteten Berge südlich des Hoover Dam zu beiden Seiten des Colorado River erscheinen rau und wild. Doch verbergen sich hier im Süden des Lake Mead National Recreation Area einige der besten Wandermöglichkeiten Arizonas. Besonders stechen dabei der White Rock Canyon Trail und der Arizona Hot Spring Trail hervor. Diese beiden beliebten Wege führen zu der gleichnamigen heißen Quelle und lassen sich gut zu einem Loop kombinieren. Gleich mehrere Erlebnisse sind dabei gewiss.

Dabei würde man gar nicht vermuten, dass diese Wanderung bleibende Erfahrungen bereithält. Ist das erste Teilstück vom Trailhead am U.S. Highway 93 doch eher unspektakulär. Es führt durch einen Wash in offenem Gelände. Schon nach weniger als einem Kilometer ist der White Rock Canyon jedoch als solcher erkennbar, und mit jedem Meter schneidet sich der Wash tiefer in das Gestein ein. Bald hinter der Abzweigung des Wanderwegs zum Liberty Bell Arch ragen die Wände der Schlucht steil in die Höhe und rücken immer enger zusammen.

Stellenweise ist der Canyon so schmal, dass man ihm fast die Qualität eines Slot Canyons zusprechen möchte. Sehenswert ist er allemal. Der helle Kies, der den Boden bedeckt, steht in prächtigem Kontrast zu den meist roten Sandsteinwänden. Dazwischen verrät erkaltete Lava immer wieder den vulkanischen Ursprung der Gegend. Da es im White Rock Canyon stetig bergab geht, kommt man gut voran und erreicht nach rund 2,5 Meilen (4 km) das Ufer des Colorado River.

Noch vor dem Fluss heißt es links halten, wobei die Route nicht eindeutig zu identifizieren ist. Aus diesem Grund und weil es in diesem Bereich auch einige Kletterpartien einzulegen gilt, ist dies der schwierigste Teil der Wanderung. Den richtigen Weg zu finden, ist gar nicht so einfach. Entsprechend groß ist die Erleichterung, wenn der Canyon erreicht ist, aus dem das Wasser der Arizona Hot Spring in einem flachen Rinnsal zum Colorado River hinabfließt.

Jetzt sind es nur noch ein paar Meter nach Osten bis zu dem Ziel der Wanderung. Lediglich eine metallene Leiter, die einen Höhenunterschied von rund sechs Metern überbrückt, trennt jetzt noch vom ersten Pool mit dem 43 bis zu 49 Grad Celsius heißen Wasser. In der anderen Richtung befindet sich am Ufer des Colorado River ein gut besuchter Platz zum Zelten.

Insgesamt vier Pools speist die Arizona Hot Spring, aus der pro Minute bis zu 200 Liter strömen. Das heiße Grundwasser gelangt aus der Tiefe durch Spalten im Gestein an die Oberfläche. Es ist ein untrügliches Zeichen für die vulkanische Entstehung der Gegend. Aufgestapelte Sandsäcke garantieren, dass das heiße Nass zurückgehalten und soweit aufgestaut wird, dass einige Leute bequem in den Fluten baden können.

Von dieser Möglichkeit wird denn auch – zumindest im Winter – rege Gebrauch gemacht, und zwischen den hohen Felswänden fühlt es sich an wie in einem Spa. Also Badesachen nicht vergessen! Selbst wer nur wandern möchte, muss das hüfthohe Wasser durchqueren. Jedenfalls wenn man nicht umkehren und auf dem gleichen Weg zum Trailhead zurückkehren mag, sondern den kompletten Loop absolvieren will.

Denn die Schlucht ist im Bereich der Arizona Hot Spring so schmal, dass man nunmehr wirklich von einem Slot Canyon sprechen kann. Wobei der Slot-Abschnitt vergleichsweise kurz ist. Angesichts der heißen Quelle, die auch als Ringbolt Spring bezeichnet wird, ist dieser Slot Canyon aber durchaus etwas ganz Besonderes.

Die verbleibenden 2,5 Meilen (4 km) bis zurück zum Trailhead geht es stetig bergauf. Der Weg bereitet aber keine größeren Schwierigkeiten. Bei sommerlicher Hitze ist die Tour gleichwohl nicht ungefährlich. Deshalb ist die Wanderung während der heißesten Monate behördlich verboten.